Arbeitsgemeinschaft von
Frauengruppen und
engagierten Bürgerinnen
im Kreis Minden-Lübbecke

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Das „hexenhaus“ in Espelkamp leistet seit vielen Jahren wichtige Arbeit zum Schutz von Frauen und Kindern vor häuslicher Gewalt. Einige Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft von Frauengruppen und engagierten Bürgerinnen im Kreis Minden-Lübbecke hatten jetzt Gelegenheit, sich über diese Arbeit vor Ort zu informieren. Das Frauenhaus besteht seit 1986. Maria Köhn, Geschäftsführerin, und Teamleiterin Sabrina Stork stellten die Arbeit vor. „Wir sind ein Kompetenzzentrum gegen häusliche Gewalt“ so Sabrina Stork. „Das Frauenhaus hat eine offene Adresse, sichtbar, sicher und selbstbestimmt.“  Träger ist der Verein „Hilfe für Menschen in Krisensituationen e.V.“, der Angebote für Menschen in verschiedensten Problemlagen vorhält. „Gewalt ist ein gesamtgesellschaftliches Thema“, betonte Maria Köhn. „Und häusliche Gewalt ein vielfältiges Phänomen“. Dazu gehören körperliche, seelische, sexuelle und ökonomische Gewalt, dazu Stalking. Es entwickelt sich ein Gewaltkreislauf von Gewalt, Gefühlschaos, Erklärungen, Verdrängung, liebevollen Phasen, neuen Konflikten und neuer Gewalt. Dieser Kreislauf dreht sich immer schneller, die Gewalt wird immer heftiger. Jeden Tag versuche ein Mann, seine Partnerin zu töten, jeden dritten Tag gelinge es, so Köhn.

Zwölf Plätze für Frauen und zehn für Kinder stehen im Frauenhaus Espelkamp zur Verfügung. Das Gebäude ist in die Nachbarschaft eingebettet, die auch mit aufs Haus achtet. Zwei Sozialpädagoginnen für die Frauen, eine Erzieherin für die Kinder und eine Hauswirtschaftsfachkraft stehen für Beratung und Unterstützung bereit.

„Wenn eine Frau ins Haus kommt, stehen erst einmal praktische Fragen im Mittelpunkt,“ erläutert Stork. „Viele Frauen kommen ohne alles. Sie brauchen Geld, Kleidung, Krankenversicherung, alles für die Kinder.“ Dann aber folgt die psychosoziale Beratung durch die Frauenberatungsstelle.

Vielen Frauen fällt der Absprung aus einer gewalttägigen Beziehung schwer. Die Gewalt erzeugt Abhängigkeiten, finanzieller, existentieller und emotionaler Art. Immer wieder versuchen Betroffene einen Neuanfang mit ihren Partnern. Doch oft sind sie schon kurze Zeit später wieder im Frauenhaus. „Dann sind wir wieder für sie da – immer und immer wieder.“

Sabine Hauptmeier, Vorsitzende der AG Frauen, dankte den Vortragenden für die beeindruckende Arbeit. „Wir müssen immer wieder betonen, wie gesellschaftlich wichtig die Arbeit unserer Frauenhäuser ist.“

Weitere Informationen zur Arbeit des Frauenschutzzentrums finden Sie hier >>

Foto: Christa Amshoff / Text: Sabine Häderle 29.09.23