Arbeitsgemeinschaft von
Frauengruppen und
engagierten Bürgerinnen
im Kreis Minden-Lübbecke

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Wen wollen wir wählen?

Mitglieder der AG von Frauengruppen und engagierten Bürgerinnen im Kreis Minden-Lübbecke befragten die Landratskandidaten

   Jörg-Michael Schrader (CDU) und Ali Dogan (SPD)

 (hä) Über 30 Frauen trafen sich jetzt im Vorfeld der Landratswahl in Hille-Rothenuffeln mit Ali Dogan (SPD) und Jörg-Michael Schrader (CDU). Sie wollten die beiden Kandidaten persönlich kennenlernen und sich über deren Wahlprogramm und ihre Einstellung zu Fragen der Kreispolitik informieren.

Dafür waren vom Vorstand der Arbeitsgemeinschaft von Frauengruppen und engagierten Bürgerinnen im Kreis Minden-Lübbecke drei Themenblöcke vorbereitet worden: „Klimaschutz und Mobilität“, „Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum“ und „Frauenförderung und Gewalt gegen Frauen (Frauenhaus Minden)“.

Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende Sabine Hauptmeier entwickelten sich in freundlicher, teils sogar heiterer Atmosphäre mehrere intensive und erkenntnisreiche Fragerunden. Dabei fiel der faire Umgangston der Kandidaten untereinander positiv auf.

Überraschenderweise unterschieden sich Schrader und Dogan inhaltlich oft nur wenig voneinander. Im Folgenden kann nicht auf alles eingegangen, sondern es können nur einige wesentliche Gesichtspunkte beispielhaft dargestellt werden.

Im Klimaschutz wollen sich beide dafür einsetzen, die Bevölkerung, Wirtschaft und Landwirtschaft in einen kommunikativen Prozess einzubinden. Gerade bei konfliktbehafteten Vorhaben, wie zum Beispiel bei der weiteren Vernässung der Landschaft rund um das Hiller Torfmoor, müsste ein Ausgleich für die unterschiedlichen Interessen gefunden werden. Regenerative Energien sollen gefördert, aber auch die Nachhaltigkeit vor Ort in der Kreisverwaltung vorangetrieben werden. Eine Verbesserung des ÖPNVs im ländlichen Raum sei eine wirklich schwierige Aufgabe und könne nur als gemeinschaftliche Aufgabe von Kommunen, Kreis und Bevölkerung erreicht werden.

Ein deutlicher Unterschied zwischen den Kandidaten zeigte sich beim Thema „Gesundheitsversorgung“ in ihrer Einstellung zum Klinikneubau in Lübbecke und Bad Oeynhausen.  Während Schrader den begonnenen Weg der Planung von zwei Neubauten fortsetzen will, bezweifelt Dogan, dass dies finanzierbar wäre. Er schlug vor, die zum Sommer angekündigte Krankenhausreform abzuwarten, um deren Vorgaben in die Planung miteinzubeziehen. Zum Ärztemangel auf dem Land wies Schrader darauf hin, dass die medizinische Versorgung insgesamt ambulanter werde und deshalb entsprechend organisiert und finanziert sein müsse. Beide waren sich einig, dass es für Ärzte attraktiv sein müsse, auf dem Land zu arbeiten.

Beim Thema „Frauenförderung und Gewalt gegen Frauen“ stand das Frauenhaus Minden im Mittelpunkt. Beide Kandidaten stehen dabei für ein offenes Konzept. Erfreulicherweise stehe die Diakonie als neuer Träger bereit. Dogan betonte sogar, dass evtl. ein drittes Frauenhaus notwendig werden könnte. Er könnte sich dabei auch eine Kreisträgerschaft vorstellen.

Ein kurzes Schlusswort der Kandidaten beendete die Versammlung. Die anwesenden Frauen dankten mit freundlichem Beifall.

Auf dem Bild von links nach rechts: Amal Hamdan, Sabine Häderle, Sabine Hauptmeier, Jörg- Michael Schrader, Ali Dogan, Ulrieke Schulze und Angela Gradler-Gebecke.