10 Jahre One Billion Rising Minden – Wir erheben unsere Stimmen
Bereits zum 10. Mal setzten WIR in Minden unter dem Motto „One Billion Rising – Rise for Empathy – Stopp Stalking!“ am 14. Februar solidarisch mit Menschen auf der ganzen Welt ein Zeichen gegen Femizide und jede Form der Gewalt an Frauen und Mädchen.
Zum Start der Demonstration durch Tanz begrüßten lautstark die Trommler*innen der Gruppe „Samba Raio“ interessierte Menschen, die beim ersten Tanz „Rise for Freedom“ der Aufforderung zum Mittanzen mit viel Spaß folgten. Eindrucksvoll und ausdrucksstark zeigten ca. 40 Tänzerinnen mit Nachwuchs den weltweit verbreiteten Tanz „Break the Chain – Sprengt die Ketten“.
In der Begrüßung durch Christa Amshoff und Julia Kuntemeier für die lokale Aktionsgruppe OBR in Minden wurde die Aufmerksamkeit gelenkt auf die Verabschiedung des Gewalthilfegesetzes – ein weiterer Schritt in der Akzeptanz … 100 Mitstreikende begleiteten die Tanzvorführungen durch die Innenstadt bis zum Kulturzentrum BÜZ. Sie zeigten ihre Solidarität mit pinken Accessoires und markanten Plakaten.
„Stoppt ! Die Gewalt an Frauen und Mädchen !“
Zum Tanztraining waren wir willkommene Gäste im Begegnungszentrum Bärenkämpen in Minden. Herzlichen Dank an das Quartiersmanagement.
Durch ein Spalier aus roten Schuhen betraten die Tänzer*innen, Mitstreikenden und Interessierten das BÜZ. Alle 2 ½ Tage wird in Deutschland, statistisch gesehen, eine Frau von ihrem (Ex-) Partner getötet. Die aufgestellten roten Schuhe symbolisieren diese Femizide.
Im Innenraum erwartete eine „rote Bank“ die Interessierten Platz zu nehmen, ein Selfie zu machen und der Aktion ein Gesicht zu geben. Eine Präsentation informierte zu der Entstehung und den Aktionen der lokalen Aktionsgruppe in Minden aus den letzten neun Jahren.
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Julia Kuntemeier (Leiterin des Frauenhauses in Minden) und Jasmin Riechmann (Beratungsstelle „Wildwasser“) moderierten die Beiträge zum Motto „Stopp! Stalking!“ auf der Basis der Erfahrungen von Frau Nadja Pries mit ihrem Ex-Partner und Vater ihrer Kinder, Birgit Jupe als Rechtsanwältin für Familienrecht und Birgit Thinnes als Kriminalhauptkommissarin und Opferschutzbeauftragte. Sie hatten wertvolle Ratschläge für die Vorgehensweisen.
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Stalking ist erst seit 2017 ein Straftatenbestand
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Es handelt sich um Stalking, wenn man beharrlich verfolgt wird und die Taten die eigene Psyche angreifen, man den Eindruck hat, nicht mehr alleine das machen zu können, was man möchte.
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Um Herauszufinden, wo sich die Frau oder ihre Kinder aufhalten, werden viele GPS-Trackingmöglichkeiten genutzt, versteckt am Auto, in den Geschenken der Kinder, im Handy.
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Die Polizei hat ein Beratungsangebot im Dezernat Prävention und Opferschutz.
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Betroffene brauchen Kraft etwas zu verändern, die Kenntnis von Hilfeangeboten, die Bereitschaft sich zu öffnen und zu erzählen, wie schief die Lage zu Hause ist.
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Eine Dokumentation ist die wichtige Grundlage für eine Anzeige.
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Der Täter kann aus dem häuslichen Umfeld entfernt werden. Die Schwelle einen Anwalt aufzusuchen muss überschritten werden.
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Der Weg kann zermürbend sein.
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ABER … Ein schlechter Partner ist nicht automatisch ein schlechter Vater!
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Begleitende Umgänge des Vaters zu den Kindern werden durch Träger z.B. dem Kinderschutzbund in Minden moderiert
Geht mit offenen Augen durch die Welt, schaut hin und handelt
Deutlich ist, WIR haben in Minden verschiedene Beratungsangebote und Hilfen vor Ort für Frauen in Not.
Am 14. Februar 2026 gehen 1 Milliarde Frauen (in englisch: one billion) weltweit raus. ! AUCH WIR in Minden ! Wir …
· Erheben uns und Tanzen,
· Demonstrieren unsere Solidarität und gemeinsame Kraft und fordern
· Das Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen
· Wertschätzung, Gleichberechtigung und Gerechtigkeit.
(Text: Ch. Amshoff / Fotos: Ch. Amshoff, E. Gertmer)
MT 14.02.2025 Veranstaltungshinweis: One Billion Rising: Tanz-Demo und Podiumsdiskussion „Stopp Stalking“
MT 15.02.2025 „Wir erheben unsere Stimme“ (online nicht verfügbar)